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Ferdinand Leitner
- März 1912 – 3. Juni 1996
Seinen ersten Klavierabend gab das Wunderkind mit elf Jahren im Bechstein-Saal seiner Geburtsstadt Berlin. Und bereits mit 14 nahm Ferdinand Leitner – neben der regulären Schule – auch das Studium Gesang, Komposition (unter anderem bei Franz Schreker) und Dirigieren an der berühmten Staatlichen Hochschule für Musik auf. Mit 16 bereits „fertiger“ Pianist, lernt er von Meistern wie Bruno Walter, Fritz Busch, Hans Richter oder Karl Muck (bei diesem 1929 Korepetitor in Bayreuth) das Handwerk des „Sänger-Dirigenten“, als den ihn alle späteren Wegbegleiter rühmten. 1931 wurde der Neunzehnjährige Kapellmeister und Hauskomponist am Berliner Staatlichen Schauspielhaus.
Nach Kriegsende 1945 holte ihn Eugen Jochum als Kapellmeister an die Hamburgische Staatsoper, 1946 stieg er zum Direktor der Bayerischen Staatsoper in München auf. Und nur ein weiteres Jahr später begann die äußerst fruchtbare Zeit in Stuttgart, wo er zum Operndirektor und Leiter der Symphoniekonzerte, 1950 zum Generalmusikdirektor berufen wurde. Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz (1959), der niederländische Orden „Commandeur in de Orde van Oranje-Nassau“ oder die Hans-Georg-Nägeli-Medaille in der Schweiz belegen die wachsende Reputation.
Unzählige Gastspiele im In- und Ausland – ab 1956 wurde er zum Beispiel Nachfolger von Erich Kleiber als Leiter der Deutschen Saison am Teatro Colón in Buenos Aires, von 1969 bis 1984 Musikalischer Oberleiter des Zürcher Opernhaus – sowie zirka 300 Schallplattenaufnahmen untermauerten seinen exzellenten Ruf als nahezu grenzenloser Dirigent. Er begründete 1947 die Ansbacher Bachwochen mit, setzte sich unermüdlich für die Werke von Carl Orff ein, gestaltete zahlreiche Ur- und Erstaufführungen zeitgenössischer Komponisten. Seine Wagner-Kompetenz und innige Zusammenarbeit mit Komponisten-Enkel Wieland Wagner verschaffte Stuttgart zu seiner Zeit den Ehrentitel „Winter-Bayreuth“. Sein Sohn Michael C. Leitner bezeugt auch den Einsatz für unbekanntere deutsche Romantiker wie Heinrich Marschner, Otto Nicolai und natürlich Peter Cornelius. Und dennoch blieb Leitners lebenslange Beziehung zu Mozart Kern seines künstlerischen Selbstverständnisses: „Mozart ist der einzige Komponist, den ich seit meinem neunten Lebensjahr geliebt habe, und diese Liebe ist geblieben. Jede Melodie muss singbar sein. Die Dynamik ist immer eine Frage des Geschmacks und des Instruments. Maßhalten ist in jedem Fall das Richtige, die Instrumente sollen aber nicht eingeengt werden.“
Ferdinand Leitner, der klassische große Universal-Dirigent, starb am 3. Juni 1996 in Forch in der Schweiz.
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